Wie in den letzten beiden Jahren gings auch heuer zum Saisonabschluss wieder nach Poreč.
Die Tage davor wurden heuer eher gemütlich, und nicht, wie die letzten Jahre, mit Vollgas. Diesmal keine 400 km zum Aufwärmen, sondern einfach mit dem Gedanken 💭 es locker anzugehen... Am Donnerstag wurde gemütlich eingefahren, mit so 60 km - Beine lockern von den ganzen Strapazen der letzten Wochen und Monate. Wenn ich so nachdenke, stecken doch bereits fast 15.000 km in meinen Beinen - und das seit März. 🙈😅 Viele fahren diese Strecke nicht mal mit dem Auto in einem Jahr. Am Donnerstagnachmittag stand Startnummern abholen sowie die Expo von namhaften Herstellern am Programm.

Freitag - der Tag vor dem Rennen: Wurzel Sepp schrieb mir, ob wir eine kleine Runde drehen wollen, weil er genau weiß, dass ich normalerweise nie nein sage. 😂😂
So sind wir von Poreč gestartet Richtung Süden hinunter in den Kanal auf ein Foto mit RCO-Kollege Daniel. Hinauf gings dann in Richtung Rovinj, wo wir aber dann bald nach Norden drehten und Richtung Kastelir weiterfuhren - Ziel war das "House in the South". Dort angekommen sind wir nach 100 km und wieder ein paar Höhenmetern. Bei Brigitte sitzen bereits einige gute Freunde - bei unserer jährlichen Tradition mit Kremšnita und Pivo. 😂 Nach der Stärkung und der gings dann wieder retour nach Poreč.
Samstag: Raceday...
Bereits um 4:00 Uhr klingelt der Wecker. ⏰ Aufstehen, Rad checken, alles nochmal kontrollieren und ab zum Frühstücken ;-). Um 6:00 Uhr gings dann Richtung Startblock. Beim Startblock in der ersten Reihe hinter dem VIP-Bereich gings schon ziemlich lustig zu, mit einigen Scherzen. (am besten waren die, die vor Nervosität über die Bande fielen, weil sie noch "schnell" aufs "Heisl" wollten.) Kurz vor Start hieß es dann Weste ausziehen, dann gings bald mal los.
Im Start Block 1 war auch noch Patrick Wagner und im Startblock 2 Basti und Manfred.



Start 7:00 Uhr. Das Feld rollt langsam. Zum Aufwärmen bin ich gleich mal in den ersten 3 Reihen mit gefahren. Die Muskeln wurden aber nur langsam warm. Das Pacecar fuhr nur mit knapp 27km/h - da mussten wir alle teilweise sogar bremsen. So ging es weiter aus Poreč raus. Irgendwann hatten wir dann freie Fahrt. Endlich wurde beschleunigt auf knapp über 50km/h. Bei Vrsar kam der erste kleine Anstieg. Hier stiegen die Watt dann gleich mal an - mit über 320 Watt gings trotzdem eher noch locker drüber. In der Führungsgruppe wurde weiter Tempo gemacht. Über die wellige Streckenführung nach Sveti Lovreć, weiter nach Korenići in den Graben und wieder hoch. Hier wurde es dann das erste mal richtig hart, in der Führungsgruppe zu bleiben.
Mit fast 340 Watt gings dann 8 Minuten hoch. (Das ist eigentlich mein FTP 😅 bei 74 kg 🙈) hier sind wir aber noch nicht mal bei der Labestation. Nach weiteren 15 km kam dann die erste Labe. Im Vorbeifahren wurde eine Flasche ISO mitgenommen für die nächsten knapp 60 km und 800 hm. Als aber dann eine Bodenwelle kam, verlor ich eine meiner 2 Flaschen 🙈 also musste ich die bis zur nächste Labe mit nur einer Flasche auskommen.
Hier habe ich überlegt, wie sich das ausgehen soll für die lange oder die mittleren Distanz, mit nur einer Flasche, da ich ja weiß, dass vor der nächsten Labe noch ziemliche starke und lange Anstiege kommen. Bei der Abzweigung bin ich dann doch ab nach rechts Richtung Mittel- und Langdistanz. Runter nach Tregt gings vorbei bei einer alten Fabrik 🏭 - die sah wie im ersten Jahr noch immer gleich aus.


Am Meer kurz entlang, dann die nächste Herausforderung. Hier konnte ich mit der Führungsgruppe nicht mehr mithalten, dafür aber mit einer echt super kleinen Verfolger-Gruppe. Nach 3,8 km und 230 hm bogen wir links ab auf eine längere, hüglige Abfahrt. Danach ging es die nächsten 300 hm rauf zu einer der rasanten, nicht ungefährlichen Abfahrt. Teilweise hatte sie 20 Prozent und recht enge Kurven. Es ging an der Küste weiter rauf nach Labin zur Labestelle und weiter ins Landesinnere wieder teilweise mit 12 Prozent Steigung und irgendwie nach Pazin. Hier sind wir zu 5 zur Abzweigung gekommen: 300 Km oder doch 245 Km?


Hab hier noch schnell überlegt, ob lange Runde: ja oder nein. Dann habe ich mich doch für die Mittlere entschieden, gemeinsam mit einem Slowenen. Wie sich dann herausstellt, trifft hier die Mittlere auf die kurze Strecke Richtung Livade. Aber was hier für ein brutaler Anstieg kommt, wusste ich nicht - Teilweise mit über 20 Prozent Steigung! Einige von der Kurzdistanz mussten bereits ihr Rad schieben. 🙈
Also dieses Mal hieß es wirklich "Ride your Limit" - auch auf der kurzen Strecke. Da kommen Erinnerungen an den Supergiro Dolomiti mit dem Monte Zoncolan. Runter zum Stausee gings auch mit über 20 Prozent. Kenne die Abfahrt noch als Anstieg vom Jahr 2021 - da ging es hier nämlich rauf 🙈😅 ein Monster vom Anstieg her, als Abfahrt allerdings super. Ab Livade fuhr ich dann ein Stück alleine weiter.
Hier beim vorletzten Anstieg schob bereits jeder Dritte sein Fahrrad, da sie ihr "Limit" anscheinend schon erreicht hatten. Oben bei der vorletzten Labe packte ich mir zwei Tramezzini ein für die letzten ca. 60 km. Nach einer Pinkelpause fuhr Luca, ein weiterer Slowene, vorbei, den ich noch einholen konnte. Wir redeten uns zusammen, das Rennen gemeinsam zu finishen. Der letzte Anstieg wurde von uns nochmal flotter genommen. Dann endlich von der letzten Labe bis nach Poreč gings bergab, mit ein paar kleinen Hügeln.


Im Ziel angekommen belegte ich Platz 21 mit knapp über 8 Std.
Martin Moritz sogar in 7Std. 45min auf Platz 13
Basti knapp unter 9 Std. Platz 91
Auf der 300 km Strecke
Wurzel Sepp knapp unter 10Std. Platz 37
Wagner Patrick mit 10 Std. 37min. Platz 95
Es war einfach wieder ein super Erlebnis nach so einer langen Saison.
Fazit: das Bier mit Freunden hat im Ziel dann geschmeckt! 😂
Tage danach
Eigentlich dachte ich hier "Saison off". Aber aus dem wird nichts... Ein paar ruhige Tage kommen ja noch.
So gings gleich 2 Tage wieder später mit Wurzel Sepp von Pazin in den Norden von Istrien über Slowenien, Kroatien, Slowenien wieder nach Kroatien zurück - knapp 130 km und fast wieder 2500 hm 😂 Teilweise waren wir auf Straßen gefahren, wo überhaupt niemand unterwegs war, einfach ein Traum. Jetzt heißt es dann mal Offsasion, abschalten und erholen. Los geht es ab ca. Dezember wieder mit den Vorbereitungen für das nächste Jahr, es wird wieder spannend werden.

