Anreise nach PBP mit dem Rad: Tag 2
Von Lienz ging es um 6:30 Uhr bei angenehmen frischen 18 Grad weiter Richtung Südtirol. Da ich hier die Strecke schon besonders gut kenne, weiß ich, wann ich auf dem Radweg fahren muss, und wann ich auf der Bundesstraße fahren kann. So ging es km für km ins Pustertal, bei herrlichem Wetter. Die erste Pause machte ich in Freienfeld, kurz vor Sterzing. Nachdem ich meine Speicher wieder aufgefüllt hatte, ging's weiter. Bei Sterzing vorbei ging es dann den ersten richtigen Anstieg hinauf. Die 31 km lange, landschaftlich abwechslungsreiche Scheitelstrecke über den Jaufenpass verbindet das Passeiertal mit dem Eisacktal.


Der Jaufenpass ist der nördlichste inner-italienische Alpenpass und liegt somit im Herzen Südtirols. Umgeben wird der Jaufenpass von den Bergen Jaufenspitz (2483 m) und Saxner (2359 m) sowie von dem breiten Ratschingstal.
Die Überquerung bietet schöne Ausblicke auf die hohe Wilde (3840 m) mit den Gletschern im Süden und die Tuxer Alpen im Norden.
Der Jaufen zählt zu den Top Ten der Alpenpässen. Dank herrlicher Landschaft, angenehmer Steigungswerte und abwechslungsreicher Straßenführung gehört dieser Pass zu denen, die man genießen kann, sofern man nicht gerade am Ötztaler Radmarathon teilnimmt.


Oben angekommen wartet bereits Basti auf mich, der mit seinem umgebauten Ford Transit (Umgebauter Van) am Vortag nach St. Leonhard gefahren ist und heute per Rad die Westrampe hochfuhr. Zusammen sind wir dann den Jaufen runter und haben uns in St. Leonhard mit einer Pizza gestärkt, bevor es dann hoch hinausging.
Die Auffahrt zum Timmelsjoch ist von beiden Seiten in etwa gleich steil, allerdings von der italienischen Seite her wesentlich länger. Ausgangspunkt soll also nun St. Leonhard im Passeier (688 m) sein.
Von der Ortsmitte an nimmt die gut ausgebaute Straße ihren Weg nach oben. Die Steigungswerte erscheinen auf den ersten 8 km bis Moos (1007 m) noch relativ human, was sich jedoch kurz vor dem Ortsschild und vor allem danach noch gewaltig ändert.
Hat man nach dem Ortsausgang die nächsten Serpentinen überstanden, muss man zahlreiche Höhenmeter inmitten von immer spärlicher werdenden Mischwald entlang des 2328 m hohen Ganderbergs überwinden. Durch weitere Tunnels erreicht man bei Kilometer 18 den Gasthof Schönau, der sich optimal zu einer Pause anbietet. Von hier aus hat man schon den Blick auf den Steilhang vor sich, der bei Kilometer 19,5 ab der Timmelsbach-Brücke mit zahllosen Serpentinen wartet - obwohl viele schon geschwächt am Gasthof Schönau ankommen.
Überlebt man diese letzte 10 km lange Tortur, muss man nach den letzten beiden Tunnels noch einen Kilometer überstehen, bis man die Passhöhe erreicht hat und kann sich dann endlich auf eine tolle Abfahrt freuen.
Oben angekommen ging es dann alleine weiter runter ins Ötztal dann weiter nach Ötz - Basti fuhr die andere Seite runter, zurück zu seinem Bus. Mein Ziel war es Otzbahnhof, noch vor der Dunkelheit anzukommen - was ich knapp noch geschafft habe. Basti fuhr mit dem Bus über das Timmelsjoch nach Ötz, dort wollen wir an Tag 3 meiner Anreise nach PBP dann weiter gemeinsam fahren.